Das Ziel bei der Entwicklung von TONI ist, eine diagnose- und verfahrensübergreifende Intervention zu schaffen, die im Rahmen der ambulanten psychotherapeutischen Praxis eingesetzt werden kann. Deshalb ist es uns wichtig, bei der Entwicklung dort anzusetzen, wo TONI eingesetzt werden soll: bei Psychotherapeut:innen und Menschen mit Psychotherapieerfahrung.
Was erwartet Sie in diesem Blogeintrag?
Im aktuellen Blogeintrag fassen wir die Inhalte des zweiten Fokusgruppentermins mit zehn Psychotherapeut:innen zusammen: Wie können spezifische Inhalte und der Aufbau des Programms an die Anforderungen von Psychotherapeut:innen unterschiedlicher Verfahren angepasst werden?
Wie sind wir vorgegangen?
Wir trafen uns mit zehn Psychotherapeut:innen verschiedener Verfahren zweimal digital, um an verschiedenen Zeitpunkten der TONI-Entwicklung Rückmeldung einzuholen. Das erste Mal kamen wir im Sommer 2021 zusammen, um über generelle Anforderungen an eine Online-Intervention und unsere ersten konkreten inhaltlichen Ideen für TONI zu sprechen (hier finden Sie eine Zusammenfassung des ersten Teils ). Beim zweiten Termin im Herbst 2021 probierten wir gemeinsam einen TONI-Prototypen und besprachen konkrete Übungen und Funktionen. In diesem Blogeintrag stellen wir wichtige Erkenntnisse des zweiten Termins vor.
Was war den Psychotherapeut:innen beim zweiten Termin besonders wichtig?
Auf Grundlage der ersten Fokusgruppen erstellten wir eine erste mobile Version von TONI. Anhand dieses TONI-Prototypens konnten die Psychotherapeut:innen sich probehalber in das Programm einwählen. So konnten sie erste Design-Ideen, aber auch technische Funktionen kennenlernen, wie das Einladen von Patient:innen oder die Zuweisung von Modulen. Neben Anforderungen hinsichtlich des Designs (möglichst spielerisch), der Sprache (einfach) und der Funktionen (benutzerfreundlich), stellten die Psychotherapeut:innen auch spezifischere Anforderungen an TONI.
Anforderungen an TONI aus Sicht der Psychotherapeut:innen:
TONI soll eine Verbindung zu den Therapiestunden darstellen
"Möglicherweise ist das dann auch so ein zweischneidiger Prozess, dass man zum einen etwas [in der Therapiestunde] vorbereiten kann und dann [zu TONI] kommt oder dass man in TONI merkt: Oh, irgendwie geht das nicht, lass uns das nochmal zurück in die Therapie geben.“ | |
TONI soll den Patient:innen die Möglichkeit geben, ihre Einträge zu teilen
"Also da fände ich es auch tatsächlich schöner, wenn der Patient irgendwie freischalten kann, dass ich das angucken kann.“ | |
TONI soll eine personalisierte Sprache nutzen, die die Patient:innen direkt anspricht
"Ich habe mich noch gefragt, ob man das so personalisieren könnte, eventuell.“ | |
TONI soll Anpassungsmöglichkeiten für die Psychotherapeut:innen bieten, z.B. indem sie auswählen können, ob sie Fragebögen oder andere Daten der Patient:innen einsehen möchten oder nicht
"Wahlmöglichkeiten fände ich persönlich gut." | |
TONI soll wenig Aufwand für die Psychotherapeut:innen bedeuten
"Also ich habe sowieso gedacht, dass es total schön ist, wenn wir so eine Übersicht haben, wo man sehen kann, welche Module gibt es eigentlich und vielleicht noch einen Stichpunkt, was da dahintersteckt." | |
TONI soll auf den Datenschutz achten
„Ich bin da einfach, so was den Datenschutz angeht, extrem kritisch.“ |
Fazit:
Auf Grundlage der Anregungen aus den zweiten Fokusgruppen überarbeiteten wir ein weiteres Mal die Inhalte, Funktionen und das Design von TONI. So soll TONI optimal zu den Bedürfnissen von Psychotherapeut:innen unterschiedlicher Verfahren passen.